Rudolf von Laban (eigentlich Rudolf Lábán de Váralya) (geb. 15. Dezember 1879 in Bratislava (Pressburg), gest 1. Juli 1958 in Weybridge, Surrey).
Rudolf Laban kam als Sohn von Rudolf Laban, einem Offizier, und seiner Frau Marie, geb. Bridling, zur Welt. Bereits als 15-Jähriger gründete er in Pressburg einen Club für dramatischen Tanz. Von 1901 bis 1904 hielt er sich in Paris auf. 1904 kam er nach München. 1910 eröffnete er in München seine erste Schule des freien oder absoluten Tanzes.
1913 zog er auf den Monte Verità. Im selben Jahr heiratete er die Sängerin . 1914 bis 1918 wurde Zürich der Haupsitz seiner . Von 1913 bis 1918 führte er Sommerkurse auf dem Monte Verità bei Ascona durch. 1915 eröffnete er in Hombrechtikon bei Zürich den als Reformbildungsstätte für Kinder und Jugendliche. Aus Mangel an Schülern und Schülerinnen wurde die Schule aber bereits im April 1916 geschlossen. Im Herbst 1922 wurde Laban nach Hamburg berufen, wo man ihm die Ernst-Merck-Halle zur Verfügung stellte und er chorische Gesamtkunstwerke inszenierte. 1927 realisierte er im Rundtheater des Circus Busch das Festspiel Der Titan. 1934 eröffnete er in Berlin die Deutsche Tanzbühne. 1936 choreographierte er die Eröffnung der olympischen Sommerspiele in Berlin. 1938 emigrierte Laban nach England. Laban war zwei Mal verheiratet: 1900 heiratete er Martha Fricke, 1910 [[Lederer, Maja|Maja Lederer]], mit der er fünf Kinder hatte.
Veröffentlichungen
- Ein Leben für den Tanz. Erinnerungen, Dresden 1935.
- Tanztheater und Bewegungschor, 1927.
- Des Kindes Gymnastik und Tanz, Oldenburg i. O. 1926.
- Die Welt des Tänzers. Fünf Gedankenreigen, Stuttgart 1920.
Literatur
Evelyn Dörr, Rudolf Laban. Die Schrift des Tänzers, ein Portrait. Hamburg 2005.
Evelyn Dörr, Rudolf Laban: Das choreographische Theater. Die erste vollständige Ausgabe des Labanschen Werkes. Norderstedt 2004.
Karl Toepfer: Empire of Ecstasy. Nudity and Movement in German Body Culture, 1910-1935. Berkeley 1997. Online: Empire of Ecstasy. – Horst Koegler: Vom Ausdruckstanz zum \“Bewegungschor\“ des deutschen Volkes. Rudolf von Laban. In: Karl Corino (Hrsg.): Intellektuelle im Bann des Nationalsozialismus. Bücher zur Sache. Hamburg 1980. – Laban. Die Tanzarchiv-Reihe 19/20. Köln 1979. – Edmund Stadler: Rudolf von Laban. In: Der Hang zum Gesamtkunstwerk. Europäische Utopien seit 1800. Aarau 1993. S. 339-342. – Rudolf von Laban I. Viertes Rhythmusheft. Die Schönheit, 22. Jahrgang, Heft 1, 1926.
Links
- Rudolf von Laban, Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia.
- Rudolf von Laban, Eintrag von Andreas Schwab im Historischen Lexikon der Schweiz.
- Rudolf von Laban, Informationen des Tanzarchivs Leipzig e.V. und Findbuch Rudolf Laban Collections.
- Rudolf Laban his life and work, Dokumente des John Hodgson Archive und der Rudolf Laban Collection zusammengestellt von Dick McCaw der Leeds Special Collections.
- Rudolf Laban Archive, Informationen zum Laban-Archiv des National Resource Centre for Dance (NRCD) der University of Surrey Library, Guildford, Surrey, UK.