Zeittafel

1853

1862 | 1863 | 1864

1870 | 1871 | 1872 | 1873 | 1874 | 1875 | 1876 | 1877 | 1878 | 1879

1883

1907

1923 1928

1853

13. Januar, Joseph Salomonson kommt zur Welt.

1862

4. August, Ludwig Aub kommt zur Welt.

1864

Ida Hofmann kommt zur Welt.

1874

19. November, Otto Borngräber kommt zur Welt.

1879

15. Dezember, Rudolf von Laban kommt zur Welt-

1883

Karl Henckell macht das Abitur in Kassel.

1884

Umsonst. Ein sociales Nachtstück von Henckell erscheint.

1885

Poetisches Skizzenbuch von Karl Henckell mit einem Vorwort von Heinrich Hart erscheint. Es ist den Brüdern Heinrich und Julius Hart, „den muthigen Streitern für eine große und männliche Poesie, in Freundschaft, Liebe und dankbarer Verehrung gewidmet.“ Die Sammlung enhält [[Das Lied des Steinklopfers]], eines der bekanntesten Gedichte von Henckell, das zudem von Richard Strauss vertont wurde.

Henckell studiert im Wintersemester 1885/86 in München.

1887

Henckells Gedichtband Strophen erscheint.

Henckell lässt sich in Zürich nieder und beginnt ein Studium an der Universität Zürich (Matrikelnummer 7869 der Matrikeledition der Universität Zürich).

1888

Henckells Gedichtband Amselrufe. Neue Strophen erscheint.

Henckells Gedichtband Amselrufe und John Henry Mackays Sturm, die beide im Verlags-Magazin (J. Schabelitz) in Zürich erschienen sind, werden aufgrund des Reichsgesetzes gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie verboten.

2. Februar, in der Züricher Post, die Jakob Schabelitz in seinem Verlag herausgibt, erscheint Henckells Lockspitzellied.

1890

Diorama von Henckell erscheint.

Die zweite Auflage von Henckells Gedichtband Amselrufe erscheint.

30. Januar, Der Regierungsrat erteilt Henckell das Bürgerrecht des Kantons Zürich und bestätigt das Bürgerrecht der Gemeinde Stallikon.

1891

Henckells Gedichtband Trutznachtigall erscheint.

1892

22. bis 25. August, Henckell nimmt vom an dem von Bertha von Suttner präsidierten Friedenskongress in Bern teil und lernt seine spätere Frau Anny Haaf-Haller kennen. Für die Veranstaltung schreibt er das [[Friedenslied zum internationalen Friedenskongress in Bern]], das Bertha von Suttner gewidmet ist, und den den Gruss an den Friedenskongress in Bern 1892.

1893

Das Buch der Freiheit von Henckell erscheint in Berlin.

6. bis 13. August, Anlässlich des Internationalen Sozialistischen Arbeiterkongresses in Zürich wird als Begrüssungshymne ein Gedicht von Karl Henckell, vertont vom Wiener Komponisten Joseph Scheu, vorgetragen.

1894

Zwischenspiel von Henckell erscheint. Das Bändchen enthält das Gedicht Elodie, das Frank Wedekind gewidmet ist.

1895

Henckell beginnt mit der Veröffentlichung der Reihe Sonnenblumen.

Die Schweizer Dichtermappe erscheint. Darin ist Henckell mit einem Beitrag vertreten neben Gottfried Keller, Adolf Frey oder Carl Spitteler sowie Leopold Jacoby.

Die Monographie Karl Henckell. Ein moderner Dichter von Franz Blei erscheint.

1896

15. Juli, Henckell widmet dem Samariterverein Neumünster in Zürich das Gedicht Dem Samariterverein Neumünster zu seiner 10jährigen Stiftungsfeier zu dessen 10jähriger Stiftungsfeier

1897

20. April, Karl Henckell und Anny Haaf-Haller heiraten in Zürich.

16. Oktober, Aus Anlass des 70. Geburtags von Arnold Böcklin veröffentlicht Karl Henckell in seinem Verlag eine Sammlung von Gedichten unter dem Titel Arnold Böcklin gewidmet von Karl Henckell.

Im Verlag von Henckell erscheinen 12 Postkarten mit Porträts und Versen von Dichtern (Gottfried Keller u. a.). Die Rahmen der Porträts stammen von Fidus.

1898

Die Sammlung Gedichte von Henckell erscheint im eigenen Verlag. Der Band enthält ganzseitige Illustrationen und zahlreiche Vignetten von Fidus.

Der Maler Arnold Böcklin wird 70 Jahre alt. Aus diesem Anlass widmet Henckell ihm das Gedicht [[Zum 70. Geburtstag des Künstlers]].

Im Verlag von Henckell sollen 12 Komponisten-Postkarten mit Rahmenzeichnungen von Fidus erscheinen (Beethoven, Mozart, Weber, Wagner, Chopin, Rossini, Flotow, Schubert, Kreutzer, Brahms, Lortzing, Mendelssohn-Bartholdy).

1900

Anlässlich der Heirat von Fidus und Elsa Knoll stellt Otto Grautoff eine Mappe mit 46 Blättern zusammen, darunter Beiträge von Karl Henckell, Thomas Mann und Rainer Maria Rilke

Henckell und Frank Wedekind werden Mitglieder des in München gegründeten Goethebunds zum Schutze freier Kunst und Wissenschaft mit dem Zweck, „die Freiheit der Kunst und der Wissenschaft im Deutschen Reich gegen Angriffe jeder Art zu schützen“.

1901

Tod Arnold Böcklins.

21. Oktober, Der 1. Literarische Abend des Lesezirkels Hottingen im Grossen Tonhallesaal in Zürich ist der Erinnerung an Arnold Böcklin gewidmet. Die Würdigung nahm der Kunsthistoriker Heinrich Wölfflin vor. Umrahmt wurde die Feier von musikalischen Darbietungen des Tonhalleorchesters. Am Schluss wurden Böcklin-Lieder von Karl Henckell rezitiert und durch Böcklins Bilder angeregte Metamorphosen des Komponisten Hans Huber vorgetragen.

Henckell zieht nach Rüschlikon bei Zürich. Gleichzeitig verlegt der Verlag Karl Henckell & Cie. den Geschäftssitz dorthin.

Henckell gehört zu den Mitunzeichnern für ein Denkmal für Georg Herwegh in Liestal.

1902

Joseph Salomonson veröffentlicht in Amsterdam seine Broschüre Een enkel woordje „anthroponomie“.

Fidus zeichnet ein Blatt Zum Gedenken Böcklins.

Henckell veröffentlicht in seinem Verlag die Sammlung Aus meinen Gedichten. Den Buchschmuck gestaltete Fidus.

Oktober, Karl und Anny Henckell ziehen nach Berlin-Charlottenburg um.

November, Gustaf Nagel besucht den Monte Verità.

1903

Ende des Jahres verlässt Joseph Salomonson Ascona und reiste nach London, später nach New York, Biarritz, an die Côte d’Azure und nach Paris, wo er für seine Lehre wirbt, aber auch den Monte Verità bekannt macht.

Leopold Wölfling und Wilhelmine Adamovich heiraten in Veyrier.

3. Dezember, Günther Wagner hält auf dem Monte Verità einen Vortrag über Theosophie.

Mein Liederbuch. Ausgewählte Gedichte I von Henckell erscheint.

13. bis 20. September, Henckell widmet dem Reichsparteitag der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD), der in Dresden tagt, in der Sächsischen Arbeiter-Zeitung das Gedicht Empor schlug die Welle.

1904

Henckell veröffentlicht in seinem Verlag Gipfel und Gründe. Neue Gedichte (1901-1904).

Juni, Fidus, seine Frau Elsa, Gertrud Prellwitz und Elsbet Lehmann-Hohenberg machen einen Ausflug auf die Rigi am Vierwaldstättersee. Das Erlebnis des Sonnenaufgangs soll sein bekanntestes Werk Lichtgebet wesentlich geprägt haben.

August, Ida Hofmann und Henri Oedenkoven besuchen die Bayreuther Festpiele.

1905

Ida Hofmann veröffentlicht im Selbstverlag Vegetabilismus! Vegetarismus! Blätter zur Verbreitung vegetarischer Lebensart.

Die 1904 von Gertrud Prellwitz in Zürich gehaltenen Vorträge erscheinen unter dem Titel Der religiöse Mensch in Buchform.

Schwingungen. Neue Gedichte von Henckell mit Buchschmuck von Fidus erscheint.

1906

Ida Hofmanns Broschüre Monte Verità. Wahrheit ohne Dichtung erscheint.

Der Tolstoi-Anhänger Vladimir Straskraba kommt aus Ungarn nach Ascona.

Karl und Anny Henckell ziehen nach München.

28. bis 30. Juli In einer Plakatausstellung des Zeichner-Vereins Zürich sind auch Zeichnungen von Fidus zu sehen.

Im Herbst wird in Zürich die Zeitschrift Polis gegründet.

25. Dezember, Henckells Schwingungen. Neue Gedichte erscheint.

1907

Ferdinand von Wrangell hält auf dem Monte Verità einen Vortrag über Theosophie und Wissenschaft.1

Arnold Ehret ist mehrere Monate Gast auf dem Monte Verità.

1. Mai, Auf der Frontseite der sozialdemokratischen Zeitung Volksstimme erscheinen unter dem Titel „Weltmai“ gesammelte Gedichte von Karl Henckell. Illustriert wurde sie von Fidus.

Im Mai macht Fidus zusammen mit Maria Lucke und Heta von Hackewitz einen Abstecher von Zürich auf den Monte Verità.

Fritz Brupbacher hält sich im Sommer auf dem Monte Verità auf.

August Fidus schreibt den Aufsatz Wirklichkeitskunst.

1908

24. April, der Basler Vorwärts bittet Fidus, den Titelschmuck der Frankfurter Volksstimme für die Mainummer 1907 verwenden zu dürfen.

1910

Weltlyrik. Ein Lebenskreis in Nachdichtungen von Henckell erscheint in München.

1911

Ein Lebenslied. Dichtungen von Henckell erscheint in München. Die Veröffentlichung enthält 14 Originalradierungen von Hubert Wilm.

Im Weitergehen. Neue Gedichte von Henckell mit einer Titelradierung von Hubert Wilm erscheint in München.

Die Biographie Karl Henckell, ein Dichterbild von Magda Jansen erscheint.

11- Mai, Der Sitz des Verlags Karl Henckell & Cie. wird von Rüschlikon nach Berlin verlegt.

1912

30. August, Das Gedicht [[Geistesruf]] von Henckell bildet den Prolog zur Eröffnungsfeier des Internationalen Freidenker-Kongresses in München. Die Reklamemarke zum Kongress wurde von Fidus gestaltet. Der Kongress, der erstmals in Deutschland stattfand, dauerte vom 31. August bis 4. September 191

1913

Rudolf von Laban gründet auf dem Monte Verità die Schule für Bewegungskunst.

1914

Lyrik und Kultur. Neue Vorträge zu Leben und Dichtung von Henckell erscheint . Das Buch enthält ein Porträt Henckells nach einer Zeichung von Hubert Wilm.

Hundert Gedichte. Auswahl des Verfassers. Mit einer Selbstbiographie des Dichters von Karl Henckell erscheint in der Reihe Hesses Volksbücherei in Leipzig.

1916

18. bis 22. April, auf dem Monte Verità findet der Congrès socialiste végétarien statt, zu dem Paul Birukoff, Ida Hofmann, Otto Borngräber und Henri Oedenkoven einladen.

19. Oktober, Otto Borngräber stirbt in Lugano.

1917

Januar, Erste Dada-Ausstellung in der Galerie Coray in Zürich.

22. Januar, Theodor Reuss veröffentlicht in Ascona ein Manifesto der Anational Grandloge & Mystic Temple: „Verita Mystica“ und eine überarbeitete Version der Constitution of the Ancient Order of Oriental Templars .O.T.O. Ordo Templis Orientis. Gleichzeitig erfolgt die Einladung zum Anational Congress, unterzeichnet von Isabelle Adderley, Monte Verità, Ascona.

17. März, Hugo Ball und Tristan Tzara eröffnen in Zürich die Galerie Dada.

7. März bis 7. April, Sturm-Ausstellung – I. Serie in der Galerie Dada.

9. bis 30. April, Sturm-Ausstellung – II. Serie in der Galerie Dada.

28. April, Abend Neuer Kunst in der Galerie Dada. Auf dem Programm Kompositionen von Arnold Schönberg, vorgetragen von Suzanne Perrottet und Rudolf von Laban.2

14. Mai. in einem Brief aus Ascona versichert Isabelle Adderley, Sekretärin des O.T.O., William Hammond der Grand Lodge in London, der sich für den Kongress interessiert: „A number of organisations have already appointed delegates to attend the Congress.“

25. Mai, in der Galerie Dada findet eine Soirée Hans Heusser statt mit Werken für Klavier, Gesang, Harmonium und Rezitation statt. Unter den Mitwirkenden ist Käthe Wulff, die Texte von Else Lasker Schüler rezitiert.

1. Juni In Der Schweizer Freidenker erscheint ein [[Beitrag mit Teilen aus der Gedenkrede]], die nach dem Tod von Otto Borngräber, in der „Vereinigung Angehöriger kriegführender Staaten unter Leitung und Anschluss von Neutralen“ gehalten wurde.

18. Juni Tanzabend mit Mary Wigman im Pfauen-Theater in Zürich.

16./17. Juli, verschiedene, insbesondere Westschweizer Zeitungen berichten über die Verhaftung von Spionen, die für Deutschland gearbeitetet haben sollen, in Lugano, Locarno und auf dem Monte Verità.

[[Spione auf dem Monte Verità?]]

18./19. August Sonnenfest auf dem Monte Verità.

19. August Oscar Bienz wird in Ascona in die VM aufgenommen. Der Mechaniker aus Oberstammheim war Schüler der Labanschule.

3. November, Gründung der Loge Libertas et Fraternitas in Zürich. Ihr Grossmeister war Rudolf von Laban. Unter den Mitgliedern waren Mary Wigman, Elga Feldt, Suzanne Perrottet, Käthe Wulff und Mila Lederer, Herbert von Bomsdorff-Bergen, Oskar Bienz, Imre Schreiber und W. Rosenblum.

5. November Vorstellung der Labanschule mit dem Programm Tänze und Pantomimen im „Kaufleuten“ in Zürich.

11. November Hans Rudolf Hilfiker-Dunn („Nothung“) wird Meister vom Stuhl der Loge Libertas et Fraternitas.

15. November Von Hugo Ball erscheint im Berner Intelligenzblatt der Beitrag Ueber Okkultismus, Hieratik und andere seltsam schöne Dinge über den O.T.O. und die Labanschule auf dem Monte Verità.

1919

12. Juni, Tod von Heta von Hackewitz.

14. Juli, Henri Oedenkoven distanziert sich in einem Brief an Fidus vom St. Georgs-Bund.

In München wird der Daniel-Bund gegründet.

1920

Ausgewählte Gedichte von Henckell erscheint in München.

1921

In München erscheinen die vier Bände Gesammelte Werke von Henckell.

1923

Nachdem am 1. Januar 1923 der Vorgängerbau des heutigen Goetheanums in Dornach durch Brandstiftung zerstört wurde, scheint Rudolf Steiner möglicherweise eine Zeitlang mit dem Gedanken gespielt zu haben, den neuen Bau auf dem Monte Verità zu errichten.

Unter dem Titel An die neue Jugend. Zum sechzigsten Geburtstag des Dichters erscheint eine Auswahl von Gedichten Henckells. Das Büchlein enthält vier Vignetten von Fidus. Herausgegeben wird sie vom Verband der sozialistischen Arbeiter-Jugend und dem Reichsausschuss für soziale Bildungsarbeit (Berlin).

Die zweite Auflage der Gesammelten Werke von Karl Henckell erscheint.

1926

Baron Eduard von der Heydt erwirbt den Monte Verità.

12. Juli 1926, Ida Hofmann stribt in São Paulo.

1927

Karl und Anny Henckell verlassen München und leben zunächst in Überlingen am Bodensee.

1928

Das Teatro Materno in Ascona wird eingeweiht. 1927 hatten die Eltern der Tänzerin Charlotte Bara, Paul und Elvira Bachrach, den Architekten Carl Weidemeyer damit beauftragt. Zu den Veranstaltungen im Theater gehören etwa auch eine Lesung von Else Lasker-Schüler, einer Freundin der Mutter von Charlotte Bara aus der Schulzeit in Elberfeld.

1929

30. Juli, Karl Henckell stirbt in Lindau am Bodensee.

1930

Werner Ackermanns Buch Monte Verità. Die Geschichte eines Berges erscheint.

1933

11. bis 30 März, Fidus reist in die Schweiz, hält an verschiedenen Orten Lichtbildervorträge und macht einen Abstecher ins Tessin.

  1. Der Votrag ist in drei Teilen abgedruckt in der Zeitschrift Die Lebenskunst, 2. Jahrg., Nr. 23, S. 585-588, und 16. Dezember 1907, Nr. 24, S. 613-616. Zum gleichen Thema veröffentlichte er die Broschüre Theosophie und Wissenschaft []
  2. Vgl. Abend Neuer Kunst. []